Zurück zu Luther

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Zurück zu Luther

Zum Jubiläumsjahr 2017 wurde die Lutherbibel revidiert und neugestaltet. Es ging dabei nicht um eine Modernisierung der Sprache, sondern um Treue gegenüber dem Luthertext und dem ursprünglichen griechischen Ausgangstext und auch um die Sicherstellung der gottesdienstlichen Verwendbarkeit.
Fünf Jahre wurde daran gearbeitet: übersetzt, verglichen, diskutiert, verworfen. 1984 waren dieletzten Überarbeitungen, abgesehen von der Rechtschreibereform, erfolgt. Diese hatten modernisiert: Ein Licht wurde von da an zum Beispiel nicht mehr unter den Scheffel gestellt, sondern unter den Eimer.
Manchmal ging es jetzt nur um Pronomen. Manchmal wurden Verse oder Worte in Versen angeglichen, die sich in ihrer Bedeutung verändert hatten, die heute nicht mehr verständlich wären oder einen negativen Beigeschmack haben, der ihnen ursprünglich nicht inne war. Aus der
„Wehmutter“ wurde so die Hebamme, der „Krüppel“ wurde wegen seines heute abfälligen Beigeschmacks ersetzt.

Feiner in der Interpretation

Stellen wie Matthäus, Kapitel 5 „Selig sind die Friedfertigen“ – jetzt „Selig sind die Frieden stiften“, da heute die Bezeichnung „die Friedfertigen“ weniger Aktivität als „die Frieden stiften“ suggeriert.
Denn diese „Macher“ hatte Luther gemeint: „Die Friedfertigen sind mehr denn Friedsamen nemlich die den friede machen fordern vnd erhalten vnter andern. Wie Christus vns bey Gott hat Friede gemacht.“ 92% der Bibel blieben unverändert. Viele Stellen gingen in einem aufwändigen
Abstimmungsverfahren wieder zurück auf Luther, zu seinen letzten Versionen, denn auch er hatte die eigenen Übersetzungen 1545 bereits revidiert.


Martina Knoll

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