02/07/2024 0 Kommentare
Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Heilandskirche
Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Heilandskirche
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Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine in der Heilandskirche
Berlin-Moabit. Früher Morgen am Frauentag, aber manchmal muss es einfach schnell gehen. Im Eiltempo werden in der Heilandskirche in der Moabiter Thusnelda-Allee vierzig Feldbetten aufgebaut für Geflüchtete aus der Ukraine. Für die in kalten Nächten an den Berliner Bahnhöfen Gestrandeten, weil kein Zug sie ihrem Asyl um diese Zeit mehr näherbringen kann. Frauen und Kinder vor allem, und ihre Haustiere, die sie nicht auch noch zurücklassen wollten bei all dem Leid. Der Kirchraum der Heilandskirche ist schnell für sie vorbereitet, weil es hier ja keine schweren Kirchbänke mehr gibt, sondern flexibles Gestühl. Die Betten stehen, die Decken kommen noch und auch Lunchpakete. Und dann kommen sie, Mensch und wohl auch Tier aus der Ukraine.
Am Anfang wird es wahrscheinlich noch schwierig, vielleicht sogar ein bisschen chaotisch, bis wir wissen, was gebraucht wird und wer dazu wann und wofür. Die Heilandskirche bietet neben dem Kirchschiff zwei Aufenthaltsräume und zwei Küchen und sogar eine Waschmaschine. Aber wird es Bettwäsche und Handtücher geben? Kommt der Duschcontainer rechtzeitig? Brauchen wir nicht auch Kinderbetten? Wer ist beständige Ansprechperson? Wie viele Geflüchtete kommen wann und bleiben sie nur über Nacht? Wie wird es mit der Verständigung?
Unsere Gemeinde hat bereits 2015 vielen Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak, aus Moldau und Somalia im ehemaligen Konfirmandenraum von St. Johannis temporär ein Dach über dem Kopf gegeben. Doch die Situation ist jetzt eine andere, denn damals kamen die Gäste aus Unterkünften und blieben ein paar Stunden. Jetzt sind wir die Unterkunft, eine Transitunterkunft, mit allem, was dazugehört. Wir werden das stemmen, auch weil wir wissen, dass das Hansaviertel und Moabit in seiner Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe die Lage ganz bestimmt mit uns tragen und uns unterstützen wird, bis dieser sinnlose und total überflüssige Krieg endlich zu Ende geht.
MARTINA KNOLL

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