Was ein Pfarrer / eine Pfarrerin so tut

Was ein Pfarrer / eine Pfarrerin so tut

Was ein Pfarrer / eine Pfarrerin so tut

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Was ein Pfarrer / eine Pfarrerin so tut

- Sonntags predigen.

- In der Woche Seniorengeburtstage oder Krankenbesuche.

- Taufen, konfirmieren, verheiraten, beerdigen.

- Kaffee trinken.
 

Ein Traumberuf!?  

Zur letzten Sondersitzung des Gemeindekirchenrates hat das Pfarrteam unserer Gemeinde eine Aufstellung verfasst, die dezidiert auflistet, welche Aufgaben die Pfarrerinnen und der Pfarrer bei uns in ihrer wöchentlichen Arbeitszeit so bestreiten. 129 Punkte umfasst diese Liste und dass der Punkt 129 „Unvorhergesehenes“ vom zeitlichen Umfang nicht der geringste ist, ist im Berufsfeld des Pfarrers / der Pfarrerin unabdingbar.  

In der Übersicht vor dem, was unplanbar ist, die Gottesdienste und Andachten, Kasualien und Seelsorge, aber auch Bildung und Unterweisung, Öffentlichkeitsarbeit, Leitung und Verwaltung, Theologie und Weiterbildung. Oberbegriffe umfangreicher Unterpunkte, die nur bruchteilhaft widerspiegeln, wie viel Engagement der Pfarrberuf zwischen Mitarbeiterbesprechung, ökumenischem Bußweg und Kinderkirchenübernachtung so einfordert.  

Und dabei immer die Balance wahren zwischen althergebrachten gemeindlichen Traditionen und neuem kreativem Input, der zurecht seinen Platz fordert.
11.000 Mitglieder, 11.000 Meinungen.
Möglichst niemandem auf den Schlips treten und doch eine klare Linie vertreten. Konflikte mildern oder schlichten, eine einladende Stimmung verbreiten, Mut machen, Zuversicht spenden.  

Der Nachwuchsmangel im Berufsfeld Pfarrer/Pfarrerin gibt zu denken. Ist das vielleicht auch ein Symptom der vielen anfallenden Aufgaben und Anforderungen verteilt auf immer weniger Köpfe in nicht nur unserer durch Fusion gewachsenen Großgemeinde? Und war das Pfarramt, so wie sich der Beruf heute in 129 Punkten darstellt, für unseren Pfarrer und unsere Pfarrerinnen wirklich das, was sie erträumten? („Und was willst du werden, wenn du groß bist?“- „Pfarrer!“) Würden sie die Wahl noch einmal so treffen oder dann doch lieber die 35 Stunden Woche und ein freies Wochenende mit der Familie?  

Fragen Sie sie doch mal! Gehen Sie auf sie zu, statt zu warten. Kommen Sie ins Gespräch. Wir haben ein tolles Pfarrteam und der Kontakt zur Gemeinde ist die Grundlage der meisten ihrer 129 vielfältigen Aufgaben, die sie - jenseits aller Vorturteile - in 56 Arbeitsstunden pro Woche bewältigen! Inklusive ab und an auch Kaffee trinken.


Martina Knoll


(Fotos: Dominik Wolf, Martina Knoll, Sean Richardson)

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