Fasten aus Passion

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Fasten birgt immer Verzicht, aber Verzicht kann auch Gewinn sein - insbesondere bei der Aktion „7 Wochen Ohne“ der Evangelischen Kirche Deutschlands.  

Keine Plätzchen, keine Schokolade, kein Fleisch, kein Alkohol – Fasten als Reinigung des Körpers, als Entschlackung, Entgiftung. Der Verzicht auf Verzichtbares. Aus religiöser Motivation heraus bei den Christen eine Zeit der Besinnung, der bewussten Umkehr, in der Passionszeit auch der Vorbereitung auf die Feier der Auferstehung Jesu Christi. Wir bereiten uns auf Ostern vor und tragen durch Verzicht das Kreuz Christi im weiteren Sinne mit. Auch die beiden anderen abrahamitischen Weltreligionen, das Judentum und der Islam, kennen das Fasten mit den ihnen eigenen Zielen, Entbehrung zu reflektieren, Empathie mit Bedürftigen zu entwickeln oder die Tür ins Paradies eines Tages zu finden.  

"Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. Und da er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn." (Mk1,12-13; Lk 4,1-13) 

Der biblische Ausgangspunkt der christlichen Fastenzeit sind diese vierzig Tage und vierzig Nächte, die Jesus durch den Teufel in Versuchung geführt wurde und seinen Glauben unter Beweis stellen musste. Vierzig Tage umfasst die Passionszeit von Aschermittwoch bis Karsamstag, Sonntage sind als christliche Feiertage in dieser Zeitrechnung ausgenommen. Auch die vierzig Tage vor Weihnachten waren früher übrigens auf den Hochtag des Christentums vorbereitende Fastenzeit. Sie begann am Martinstag nach einem Festmahl und dauerte weitaus weniger üppig bis zum 25. Dezember. 

Im Christentum sind die Hürden des Fastens vergleichsweise niedrig und auch keine Vorschrift, sondern Anregung und Empfehlung zur Umkehr. Keine Selbstgeißelung wird verlangt, aber doch eine bewusste und für die*den Betroffenen spürbare Entscheidung. Zwei Gummibärchen weniger pro Tag schaden nicht, gelten aber auch noch nicht als Seelenreinigung. 

Seit 1983 begeht die Evangelische Kirche Deutschlands ihre Aktion "7 Wochen ohne", an der sich Millionen Menschen mehr oder weniger öffentlich beteiligen. Die Aktion möchte dazu bewegen, auf gesellschaftlich schlecht bewertete Eigenschaften zu verzichten. Sieben Wochen ohne Geiz, Scheu, Ausreden und falschen Ehrgeiz, ohne Lügen oder Pessimismus können dabei weitaus mehr herausfordern, als die Reduktion des eigenen Fenseh- und Schokolade-Konsums. Denn das Fasten im Geiste fordert auch zu permanenter Selbstrefexion heraus und kann damit anhaltend positive Veränderungen bewirken - nicht nur für die Fastenden, auch für ihr Umfeld.

Die christliche Fastenzeit beginnt 2024 am 14. Februar und endet am 30. März. Das Fastenmotto lautet : "Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge". Wenn Sie sich und ihre Routinen des Alltags auch einmal hinterfragen möchten, machen Sie mit! Nutzen Sie das Motto, um nicht allein zu fasten. Entdecken Sie Gemeinschaft neu, auch bei uns in den Kirchen. Kommen Sie rüber! Lassen Sie uns hier Eingefahrenes einmal gemeinsam aus dem Trott bringen.


Martina Knoll


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