Das Meerbaum-Haus als Begegnungszentrum der Kirchengemeinde Tiergarten am südlichen Rand des Bezirks bietet eine bunte Palette an Angeboten. Von der Fahrradwerkstatt bis zum gemeinsamen Mittagessen. Filmvorführungen, Konzerte, Kunstausstellungen, Literaturkreise, Malgruppen, Singgruppen, kreative Workshops. Daneben können die Räume auch für Feiern angemietet werden und der große Garten dann genutzt. Das Angebot ist über die Jahre gewachsen, gereift, hat sich vielfach fest etabliert und auch unter den Besucher*innen sind sehr viele Stammgäste, die schon über Jahrzehnte kommen. Sich begegnen, zusammen feiern, zusammen sein.  

Das Meerbaum-Haus, benannt nach der jüdischen Dichterin Selma Meerbaum (Merbaum), die als 18-Jährige an Entkräftung und Fleckfieber in einem deutschen Zwangsarbeiterlager in Transnistrien starb, wurde 1950 der Kaiser-Friedrich-Gedächtnis-Gemeinde vermacht und ist damit heute Teil der Evangelischen Kirchengemeinde Tiergarten, die das Haus unterhält. Zurzeit befindet sich die Stadtvilla organisatorisch im Umbruch, da in unserer Kirchengemeinde Stellen nicht mehr mit festen Standorten verbunden sind. So wie es keine Pfarrperson für eine bestimmte Kirche gibt, gibt es auch keine Stelle mehr nur für die Leitung des Meerbaum-Hauses. Das kann man bedauern oder die Chance ergreifen. Denn von der anderen Seite her betrachtet sind jetzt das ganze Pfarrteam, ein Geschäftsführer und demnächst drei Personen aus der Arbeit mit älteren Menschen, der Jugendarbeit und der Kinder- und Familienarbeit für das Meerbaum-Haus zuständig. Sie werden sich zeitweise dort aufhalten und auch weitere neue Angebote schaffen. Das Meerbaum-Haus wird damit zukünftig noch stärker an die Gemeinde angebunden sein.  

Und wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, was sich hinter den Mauern der blauen Villa am S-Bahnhof Tiergarten so tut: Das Mittagessen am Dienstag ist ein guter Einstieg, um die Verbindung aufzunehmen. Einfach mal vorbeikommen!    

MARTINA KNOLL